Immer wieder werden wir von unseren Kunden gefragt, woran man denn eine gut gemachte Website erkennt. Hier versuchen wir einige Antworten zu geben.

Natürlich können Websites sehr komplexe Gebilde sein, die sich nicht auf die Schnelle abschließend beurteilen lassen. Eine Website, die perfekt und völlig fehlerfrei ist, wird es vermutlich nie geben. Kleine Fehler schleichen sich überall ein, auch bei unseren eigenen Projekten.

Dennoch gibt es eine Reihe von Schnelltests, die jeder durchführen kann, um zumindest einen ersten Eindruck von der Qualität einer Website zu bekommen:

1. Responsiveness testen

Ein guter und einfacher Test, den man heutzutage (Stand 2020) machen kann, ist die Responsiveness der Website zu testen. Dafür reicht es die Website auf zwei oder drei unterschiedlichen Geräten aufzurufen und zu beobachten wie sich die Darstellung verändert. Passen sich die Inhalte an die jeweilige Bildschirmgröße an? Wenn ja, dann ist das ein gutes Zeichen. Die Website ist responsive und hat den ersten Test bestanden!

Passen sich die Inhalte nicht an und muss man auf dem Smartphone gar mit zwei Fingern in die Website hineinzoomen, um die Inhalte sehen zu können? Dann ist sie nicht responsive. Die Entwickler sollten hier schnellstens nachbessern und die Website auf den neuesten Stand der Technik bringen.

2. Markup im Validator testen

Als Markup bezeichnet man den HTML-Code, der definiert, wie die Website im Browser dargestellt wird. Eine ganz einfache Website könnte etwa so aussehen:

<html>
<body>
<h1>Willkommen auf unserer Website</h1>
</body>
</html>

Einen Code-Schnipsel dieser Art haben Sie bestimmt schon einmal irgendwo gesehen.

Im Gegensatz zum serverseitigen Code einer Website muss das HTML Markup grundsätzlich immer offen sein, denn ansonsten wüsste Ihr Browser nicht, wie er die Website darstellen soll.

Der HTML-Code bietet also eine gute Gelegenheit den Entwicklern auf die Finger zu schauen und zu überprüfen, ob sie sauber gearbeitet haben. Das kann man ganz einfach tun, indem man die URL der Website, die man testen möchte, durch den Markup Validation Service des W3C jagt.

Das dauert nur wenige Sekunden und kann einem wichtige Rückschlüsse über die Qualität der Website geben. Je mehr Fehlermeldungen dort nämlich ausgegeben werden, desto geringer die Qualität des Quellcodes. (Rot markierte Fehler sind dabei deutlich gravierender als gelbe.)

Um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wie viele Fehlermeldungen bei einer Website normal sind, kann es sich durchaus lohnen, verschiedene Websites miteinander zu vergleichen.

3. Schneller Seitenaufbau

Dass eine Website schnell lädt, ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Seit ein paar Jahren wertet auch Google die Ladegeschwindigkeiten seiner gelisteten Websites systematisch aus. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Websites, die schnell geladen werden, machen Googles Nutzer glücklicher, da diese weniger Zeit mit Warten vergeuden müssen. Und je mehr glückliche Nutzer Google hat desto mehr Geld verdient es.

Das Thema ist mittlerweile sogar so wichtig geworden, dass schnelle Websites von Google bevorzugt werden und im Ranking vor den langsamen erscheinen.

Um sicherzustellen, dass ein Entwicklerteam diesen Sachverhalt verstanden hat, lohnt es sich also die Ladegeschwindigkeit einer Website zu testen.

Das kann man zum Beispiel mit GTmetrix tun. Tragen Sie dort einfach eine URL ein und das Tool überprüft dann wie schnell die Website lädt und gibt einem gleich auch noch wichtige Hinweise wie die Geschwindigkeit noch weiter erhöht werden kann. Auch hier gilt: Je mehr Grün und je weniger Rot man sieht, desto besser.

4. Gute Rechtschreibung

Korrekte Rechtschreibung sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, aber man wundert sich wie oft dieser Punkt doch sträflich vernachlässigt wird. Scheinbar lesen viele Web-Entwickler ihre eigenen Texte nicht bevor sie sie online stellen. Dies wirft natürlich ein schlechtes Licht auf das eigene Angebot.

5. Tote Links

Es liegt in der Natur des Internets, dass Links, die auf einer Website platziert wurden, nicht immer bis in alle Ewigkeit funktionieren können. Wird nämlich die verlinkte Website mal gelöscht oder verschoben — was immer mal passieren kann —, dann führt ein solcher Link natürlich ins Nirwana, sprich auf eine 404-Fehlerseite.

Ein guter Webmaster mistet jedoch regelmäßig auf seiner Website aus und sorgt dafür, dass solche toten bzw. kaputten Links entweder gelöscht oder ersetzt werden.

Ob der Webmaster hierbei eine gute Figur macht, lässt sich ganz leicht mit Tools wie zum Beispiel dem DeadLinkChecker überprüfen.

Aber, wie gesagt, ein toter Link ist kein Drama und kommt so gut wie auf jeder inhaltsstarken Website vor. Wichtig ist nur, dass die Verhältnisse gewahrt bleiben. Sind bei einer Website etwa mehr als 20 % der Links kaputt oder nicht erreichbar, dann kann man davon ausgehen, dass sie nicht professionell betreut wird.

6. Maßgefertigte, professionelle Fotos

Kaum eine Website kommt ganz ohne Fotos aus. An den Fotos lässt sich gut erkennen, wie viel dem Betreiber die Sache wert war. Handelt es sich um Bilder von der Stange, also für wenig Geld eingekaufte Bilder, die sich auch auf anderen Websites finden lassen? Wenn ja, dann ist das kein Drama. (Auch wir arbeiten hin und wieder damit.) Noch hochwertiger und informativer wirkt eine Website jedoch mit maßgefertigten Fotos vom professionellen Fotografen. Solchen Websites sieht man als Betrachter sofort an, dass sie ihrem Ersteller etwas wert waren. Sie erzeugen sofort Vertrauen und verleihen der Website deutlich mehr Professionalität und Persönlichkeit.

7. title-Tag und weitere SEO-Faktoren

Damit die Inhalte einer Website von den Suchmaschinen richtig verstanden werden können, müssen diese korrekt formatiert sein (siehe auch Punkt 2) und eine bestimmte Struktur aufweisen.

So sollte es im HTML-Quellcode der Website auf jeden Fall ein title-Tag geben. Das sieht dann so aus:

<title>Hier steht der Titel der Website</title>

Auch ein description-Tag sollte nicht fehlen:

<meta name="description" content="Hier steht eine knackige Beschreibung der Website"/>

Außerdem sollte der Quellcode über einige Überschriften verfügen. Diese werden in h-Tags eingeklammert:

<h1>Hauptüberschrift</h1>

Fehlen einige (oder gar alle) der oben genannten Tags auf der Website, dann hat der Webentwickler etwas ganz Grundlegendes nicht verstanden und die Website wird es schwer haben von Google und anderen Suchmaschinen überhaupt wahrgenommen zu werden.

Fazit

Websites sind komplexe Gebilde; das ist uns völlig klar. Ihre Qualität anhand von Punktesystemen zu beurteilen, ist kaum möglich. Viel mehr noch als bei anderen Produkten spielen auch Geschmacksfragen eine große Rolle. Dem einen gefallen vielleicht rote Websites, dem anderen eher blaue.

Darum ist es umso wichtiger zumindest ein paar Werkzeuge zu kennen, mit deren Hilfe man die Qualität von Websites relativ schnell und einfach besser einschätzen kann. Wir hoffen wir konnten Ihnen in diesem Beitrag ein paar davon nahebringen.


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